Eindrücke aus den letzten Lagern


Lagerbericht 2022

Danke Sophie Langhart für den Bericht!

 

Das diesjährige Lager des Jugend Brass Band Forums Ostschweiz begann anders als im letzten Jahr unter wolkenlosem Himmel. Die Bemühungen des Vorstands und der «alten» Mitglieder trugen Früchte und so durften einige neue Gesichter begrüsst werden. Nach einer kurzen Begrüssung wurde die über den Sommer leerstehenden Räume des Ausbildungszentrums Arenenberg in Beschlag genommen und in Register- und Gesamtprobelokale umfunktioniert. Anschliessend war aber noch keine Pause angesagt: die Teilnehmenden stürzten sich sofort vollmotiviert in die Probenarbeit. Bis zum Feierabend um 22.00 Uhr hatten die meisten ein grobe Vorstellung von den Stücken und dazu ihre Registerleitenden und Dirigenten kennengelernt. Dieses Jahr waren das: Basile Kohler (Solo-Cornet), Sebastian Rosenberg (2./3. Cornet), Klemens Vetter (Bariton/Euphonium), Jérémie Favre (Posaune), Andrin Lüchinger (Tuba) und Lukas Rechsteiner (Perkussion). Das Es- und Flügelhorn-Register wurde erneut von Paul Crognaletti unter die Fittiche genommen. Paul war bereits letztes Jahr ein Teil vom JBBFO und übernahm dieses Jahr zusätzlich zu seinen Pflichten als Registerlehrer auch die Rolle des Gastsolisten. Besonders herauszuheben sind an dieser Stelle seine virtuose Spielweise, seine umgängliche Art und die blauen Crocs, die jeden seiner Looks vervollständigten.

 

Der erste Höhepunkt

Die Leitung der A-Band übernahm dieses Jahr der Tessiner Carlo Balmelli. Er dirigiert verschiedene Formationen, engagiert sich in der Nachwuchsförderung und spielt als Posaunist in diversen Ensembles. Mit seiner ruhigen und verständnisvollen Art gestaltete er die anspruchsvollen Proben sehr angenehm und holte das Beste aus den Teilnehmenden heraus. Energischer, aber nicht weniger motivierend gestaltete sich die Probenarbeit mit Florian Lang. Der diesjährige Leiter der B-Band ist Solo-Euphonist bei der Brass Band Luzern Land und dirigiert verschiedene Ensembles. Nebenbei arbeitet er als Primarlehrer.

 

Unter ihrer fachkundigen Anleitung schallten schon bald Brass Band-Klänge (hin und wieder auch die Titelmelodie einer Kinderserie) durch die Gänge. Die Proben nahmen Fahrt auf und während der ersten Tage waren die jungen Musikerinnen und Musiker völlig mit den anspruchsvollen Stücken beschäftigt. Schnell jedoch nahte der erste Höhepunkt jedes Lagers: der legendäre Möhlmaster. An diesem internen Wettbewerb konkurrieren kleine oder grössere Gruppen um verschiedene Preise. Ausgezeichnet werden vor allem Kreativität und spielerisches Geschick. Ausserdem gibt es einen Newcomer-Preis für die Gruppe mit den meisten Musizierenden aus der B-Band. Dieses Jahr wurde der Preis – nicht ganz freiwillig, dafür wohlverdient und mit einer gesunden Portion Sarkasmus – von der «Gruppe gezwungener Sklaven» gewonnen.

Eine besondere Erwähnung verdient hier die Gruppe See, die sich nach über zehnjährigem Bestehen mit einem grandiosen Programm in den Ruhestand verabschiedete.

 

Neue Impulse

Das JBBFO stand dieses Jahr unter einer neuen Leitung. Sereina Meienhofer und Matthias Huber übernahmen das Präsidium und Miriam Knechtle betätigte sich neu in der Organisation des Lagers. An dieser Stelle dem ganzen Vorstand ein herzliches Dankeschön für das gelungene Lager!

 

Auch im Lagerprogramm gab es Neuerungen. So fand dieses Jahr zum ersten Mal ein Workshop zum Thema «Mentales Training» statt. Der Cornet-Registerlehrer Sebastian Rosenberg und die Mentaltrainerin Rüya Kristina Bora führten die Teilnehmenden durch verschiedene Übungen zur Verbesserung der Konzentration und zur Verringerung von Nervosität bei Auftritten. Am meisten Zuspruch fand dabei eine Entspannungsübung, bei der man sich auf den Boden legen durfte. Schon bald waren einige Schnarcher zu hören – die kurzen Nächte machten sich bemerkbar.

 

Konzerte

Die spannenden Einblicke vom Workshop konnten bald in einer Echtsituation erprobt werden. Das erste Konzert der Lagerwoche fand bei strahlendem Sonnenschein und brütender Hitze vor dem Napoleonmuseum im Arenenberg statt. Obwohl die Musikerinnen und Musiker gegen die Elemente kämpfen mussten, war das Konzert ein voller Erfolg. Die B-Band eröffnete das Konzert mit dem Stück «Twirl», das vom Maestro Florian Lang persönlich komponiert wurde. Auch für den Rest des ersten Teils hatte der Dirigent als Teil eines persönlichen Vorsatzes nur Stücke von Schweizer Komponisten ausgewählt. Im zweiten Teil spielte die A-Band das Höchstklass-Stück «Hypercube» vom ebenfalls Schweizer Komponisten Oliver Waespi. Der Komponist beehrte uns am zweiten Konzertabend in Herisau sogar persönlich und hörte der Aufführung seines Werks zu. Ebenfalls begleitete die A-Band den Gastsolisten Paul Crognaletti beim meisterhaft vorgetragenen Horn-Solo «Fugitive». Die Konzerttournee fand in Aadorf ihren Abschluss, wo die Teilnehmenden noch einmal Alles gaben und dem Publikum ein gelungene Vorführung des Gelernten boten.

 

Damit war das JBBFO 2022 bereits wieder Geschichte. Es war eine spannende und anstrengende Woche, die uns gemeinsam musikalisch und persönlich weiterbrachte.  Zwar wechselte in gewissen Registern die Sitzplatzverteilung alle fünf Minuten, es wurden Noten am letzten Tag vor dem Konzert neu ausgedruckt und einmal wurde sogar ein Zahn verloren. Aber auch gewonnen haben wir viel: So konnten wir dieses Jahr wieder viel lernen, lachen und zusammen an einer schönen Herausforderung wachsen.